Scroll Top

Planungssicherheit mit Fun-Faktor

VR skifahren 2

Beim diesjährigen LeanAroundTheClock (LATC), dem größten Treffen der Lean-Community im deutschsprachigen Raum, zeigt die MTM ASSOCIATION e. V. gemeinsam mit dem Software-Start-up Halocline GmbH & Co. KG., was in Sachen digitale Arbeitsplanung heute schon möglich ist: Planungssicherheit mit Fun-Faktor. Am 16. und 17.03.2023 heißt es auf der MTM-Themenfläche und am 17.03. ab 10:30 Uhr auch im Live-Stream: „Der Arbeitsplaner der Zukunft drückt nur noch auf den Knopf.“ Den beiden Hauptakteuren Krzysztof Izdebski, Halocline, und Dr. Martin Benter, MTM ASSOCIATION e. V., haben wir bei der Vorbereitung ihres gemeinsamen Auftritts schon mal über die Schultern geschaut.

Krzysztof, Halocline beschäftigt sich mit der Virtual Reality Technologie – was ist das genau?
VR, also Virtual Reality, ist eine Technologie, die es ermöglicht, in einer computergenerierten Umgebung zu interagieren und diese nach Belieben anzupassen – so intuitiv, als ob du dich in der realen Umgebung befindest. Auf die Arbeitsplanung bezogen heißt das, dass ich den Arbeitsprozess einfach in der VR durchgehen, alle Möglichkeiten selbst ausprobieren und mich letztlich für die beste Lösung entscheiden kann, statt mit viel Aufwand eine Simulation zu programmieren.

Krzysztof, euer Geschäftsfeld ist die Produktionsplanung in Virtual Reality – welche konkreten Vorteile bietet der Einsatz von VR den Anwendern?
Die Möglichkeit, Abläufe selbst auszuprobieren, ist nicht zu unterschätzen. Als Menschen sind wir sehr gut darin, die Welt übers Ausprobieren zu verstehen und uns anzupassen. Arbeitsplaner erlangen über das Ausprobieren ein Gefühl für unterschiedliche Lösungen – und die Kollegen in der Fertigung können diese Ideen nachvollziehen und Feedback dazu geben. Da das VR-System eine Vielzahl an Daten mitbekommt, kann sich der Planer auch diejenigen Stellen im Prozess anzeigen lassen, an denen es Verbesserungspotenzial gibt. Das eröffnet die Möglichkeit einer echten Zusammenarbeit zwischen dem Anwender und dem System. Der Mensch kann sich auf die kreative Arbeit fokussieren, weil das VR-System die Fehler deutlich sichtbar macht. Wenn z. B. die Arbeitsprozesse nicht ergonomiegerecht gestaltet sind, zeigt das System auf, welche Schritte zur Optimierung notwendig sind. Anders gesagt: In der realen Welt hat der Mensch gelernt, was ein Regal ist. In der virtuellen Welt weiß das Regal, wer der Mensch ist.  

Krzysztof, warum fokussiert Ihr euch auf die Produktionsplanung in der Fertigungsindustrie?
Weil wir da den größten Mehrwert sehen, den wir mit der VR-Technologie bieten können. Unser Ziel ist es, letztlich den gesamten Planungsprozess mit VR zu unterstützen. Wir nutzen die Stärken von VR da, wo wir der Meinung sind, dass es die beste Option für unsere Kunden ist – und wir nutzen Schnittstellen zu anderen Tools an den Stellen, an denen diese unsere Software ergänzen.

Martin, da kommt die Schnittstellenlösung MTMmotion® ins Spiel. Was kann das Tool?
Ganz einfach: MTMmotion übersetzt auf Knopfdruck digitale Bewegungsdaten in eine MTM-Analyse – und das je nach Anwendungsfall in das entsprechende MTM-Prozessbausteinsystem.

Was war denn der Anlass für dieses Entwicklungsprojekt am MTM-Institut?
Die Digitalisierung der Arbeitsplanung haben wir uns generell auf die Fahne geschrieben. Unser Ziel ist es ja, dem Industrial Engineer die tägliche Arbeit zu erleichtern. Da Prozessplanung, Zeitermittlung, Ergonomiebewertung etc. zunehmend in einem digitalisierten Umfeld stattfinden, müssen wir den Experten in den Unternehmen auch die entsprechenden Tools an die Hand geben. Was hinzukommt, sind die Anforderungen aus der produzierenden Industrie. Viele Anwender bzw. Unternehmen, die den Methodenstandard MTM bereits nutzen, wollen bei der Erstellung von MTM-Analysen schneller und digitaler werden. Und nicht zuletzt haben die Technologieanbieter selbst ein Interesse daran, richtige Ergebnisse, also valide Zeitdaten zu liefern. Auch bei der VR-Technologie von Halocline sorgt die Validierung mit MTMmotion für die zeitliche Korrektheit der Planungsergebnisse. Der gesamte Prozess ist verständlicher, weniger fehleranfällig und damit effizienter.

Krzysztof, wie siehst Du das?
Ganz klar: Einer der wichtigsten Faktoren in der Produktionsplanung ist die Zeit. Als Arbeitsplaner brauchst du Zeitdaten, um die Aufgaben im Shopfloor effizient aufteilen zu können. Das manuelle Erstellen einer MTM-Analyse ist recht zeitaufwändig. Mit Bewegungsdaten aus der VR-Technologie und daraus abgeleiteten MTM-Analysen aber kommt der Planer einfacher und schneller ans Ziel – und hat die Zeit, mit unterschiedlichen Ideen zu experimentieren und auf die beste Lösung zu kommen. Unsere Spezialität ist das Generieren und die verständliche Darstellung von Daten, die Spezialität von MTM ist deren Interpretation. Zusammen bieten wir den Anwendern ein verlässliches datengestütztes Planungstool – demnächst auch in der Cloud.

Martin, warum sucht MTM überhaupt den Schulterschluss mit Anbietern von Technologien wie VR, Motion Capture oder Simulation?
Das bietet sich meines Erachtens geradezu an, denn für alle diese Technologien und damit für die Hersteller der Tools stellt sich – zumeist sehr schnell – die Frage nach der zeitlichen Dauer der geplanten Abläufe bzw. Bewegungen. Dazu kommt, dass die meisten Informationen, die für die Anwendung des MTM-Verfahrens notwendig sind, ohnehin von den Technologien erfasst werden. Dazu gehört z. B. die Produktgestaltung mit CAD-Systemen, die Planung von Arbeitsplätzen mit VR, die Abtaktung bzw. Ausgestaltung komplexer Systeme mit Simulationsprogrammen oder auch die Anpassung der Arbeitsplätze im laufenden Betrieb über MoCap-Anzüge.

Krzysztof, beim LATC2023 treten Halocline und MTM ASSOCIATION e. V. gemeinsam auf. Warum ist das Event der Lean Community die richtige Bühne bzw. sind Lean Manager die richtige Zielgruppe für VR und MTM?
Virtual Reality und MTMmotion machen es möglich, Lean Prinzipien im Unternehmen mit neuen Methoden umzusetzen. Dass dabei auch der Fun Faktor nicht zu kurz kommt, ist wichtig, wenn man die Mitarbeiter mitnehmen will auf den Weg der Digitalisierung. Wir wollen die neue Art von Arbeit, das neue Planen und die Philosophie dahinter mit der Lean Community teilen und für alle erlebbar machen. Martin und ich freuen uns auf zwei spannende Tage in Mannheim.

Martin, kann man beim LATC auch selbst auf den Knopf drücken?
Klar. Wir haben sowohl das VR-Equipment zur Erzeugung der digitalen Bewegungsdaten als auch MTMmotion als Cloud-Lösung auf der Themenfläche – da kann vor Ort jeder selbst erleben und testen, wie Produktionsplanung in Virtual Reality funktioniert. Im Live-Stream sind wir am 17.03.2023 von 10:30 bis 13:30 Uhr zu sehen.


HINWEIS
Wer Interesse hat, beim LATC konkrete betriebliche Anforderungen zu diskutieren, vereinbart am besten schon jetzt einen individuellen Gesprächstermin:

Krzysztof Izdebski: https://calendly.com/kizdebski/latc-2023
Dr. Martin Benter: martin.benter@mtm.org

Sie wollen beim LATC2023 dabei sein? Tickets gibt es über die Lean Base oder gleich HIER.