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Miele setzt auch in der Kleinserienfertigung auf MTM

miele

Ob Massen-, Serien- oder Einzelfertigung – MTM stellt für jeden Prozesstyp das passende Bausteinsystem zur Verfügung. Dies macht sich auch das Unternehmen Miele in seinem Werk in Bürmoos/Österreich zunutze. In der Sparte Medizintechnik gilt es besonders umfangreiche Arbeitsinhalte bei nur kleinen Stückzahlen planbar zu machen – und das mit möglichst geringem Aufwand. Das Industrial Engineering sah sich mit der Frage konfrontiert: Kann MTM zur Planung in der Medizintechnik wirtschaftlich eingesetzt werden?

Um diese Frage zu beantworten, bot sich zunächst ein Blick über den Tellerrand an, auf eine Branche, die mit anspruchsvollen Arbeitsinhalten und Stückzahlen umgeht: die Luftfahrtindustrie. Die Deutsche MTM-Gesellschaft mbH stellte den Kontakt zum MTM-Mitgliedsunternehmen Airbus Defense & Space in Manching her. Die Planer hatten gerade die Eurofighter-Wartung auf den Prüfstand gehoben und mit der Anwendung von MTM zur Kalkulation von Prüfprozessen beste Ergebnisse erzielt. Die dort erlebte Vorgehensweise machten sich die Zeitwirtschaftler bei Miele zunutze.

Entwicklung einer betrieblichen Prozessbausteindatenbank
Auf Basis von MTM-MEK, dem Prozessbausteinsystem für die Einzel- und Kleinserienfertigung, entwickelten sie gemeinsam mit der Deutschen MTM-Gesellschaft mbH betriebliche MTM-Standards. „Unsere MTM-Prozessbausteine sind produktbezogen und bilden damit die optimale Voraussetzung für die rasche und treffsichere Zeitkalkulation“, erklärt Thomas Heinze, Leiter Industrial Engineering, Geschäftsbereich Professional Technik, Miele & Cie. KG. Das Prozessbausteinsystem MTM-MEK ist als Basis ideal geeignet, weil zum Erstellen der Planungsanalysen bzw. zum Modellieren der Soll-Abläufe in der Montage keine detaillierten Informationen über Bewegungsabläufe erforderlich sind. Es reicht aus, allgemeine Rahmenbedingungen wie Entfernungsbereiche, die Art der Teilebereitstellung im Arbeitssystem sowie die Positioniergenauigkeit und das Gewicht der Bauteile zu kennen, um die zeitlichen Einflussgrößen zu bestimmen. Die Ergonomie wurde übrigens getrennt vom Bausteinsystem betrachtet – fallweise und wo erforderlich.

Ergebnisse besser als erwartet
Mit MTM sei nicht nur eine deutliche Verbesserung der Planungsgrundlage erreicht worden. „Unsere Erwartungen hinsichtlich der Prozessoptimierung durch Layout- und Arbeitsplatzgestaltung wurden übertroffen“, betont Heinze. Die nun kalkulierten Montagezeiten lägen signifikant unter den bisherigen. „Doch nicht nur die Produkte, sondern auch das Arbeitssystem und die Unterstützungsprozesse werden permanent weiterentwickelt“, so der Leiter IE.

Kostenvermeidung statt Kostensenkung
Die Anwendung der Prozesssprache MTM bringt seines Erachtens Erfolge, die über das Thema Zeit weit hinausgehen – z. B. wichtige Gestaltungshinweise zur Optimierung der Methoden. Ein weiteres Plus: Betriebliche Prozessbausteine seien durch ihren Produktbezug so einfach anzuwenden, dass man kein Industrial Engineer sein müsse, um z. B. Produktvarianten zu konfigurieren. Auch auf spezielle Kundenanforderungen könne nun schneller reagiert werden. „Alles in allem ein sehr flexibles System zur Termin- und Kapazitätsplanung bzw. Kalkulation, das wir jetzt haben“, ist Heinze überzeugt. Aus den bisherigen Projekten habe man auch direkte Impulse für die Planung in anderen Bereichen ableiten können. „Wir haben die Chance genutzt, uns auch in der Produktentwicklung ganz früh einzubringen und damit die produktionsgerechte Konstruktion unserer Produkte weiter zu verbessern“, so der Leiter IE. Das helfe Kosten von vornherein zu vermeiden. Derzeit wird an der Übertragung des erstellten Bausteinsystems auf andere Produktlinien mit kleinen Stückzahlen im Geschäftsbereich Professional gearbeitet.

Exakte Planung von Personal und Terminen
Heinzes Fazit: Die Anwendung von MTM im Fertigungsumfeld von Einzel- und Kleinserien mit entsprechendem Organisationsgrad funktioniere mit dem Analysiersystem MTM-MEK hervorragend. „MTM liefert objektive Ergebnisse. Auf dieser Grundlage können Personalkapazität und Termine exakt geplant werden.“


Sie wollen mehr zur MTM-Anwendung bei Miele wissen oder sind an der MTM-Einführung auch in Ihrem Unternehmen interessiert? Dann sprechen Sie uns an. 

Kontakt:
Ralf Jaehnke, Geschäftsfeldleiter Beratung, Deutsche MTM-Gesellschaft mbH, E-Mail: ralf.jaehnke@mtm.org